Das Rheiderland ist ein bäuerlich geprägte Kulturlandschaft. Zusammen mit der Ems und dem Dollart ist es eines der bedeutendsten Vogelgebiete Deutschlands.
Auf den weiten, offenen Grünlandgebieten sind im Frühjahr zahlreiche Wiesenvögel wie Kiebitze, Uferschnepfen, und Rotschenkel beheimatet. Sie ziehen hier ihre Brut groß. Von Oktober bis April überwintern tausende von Wildgänsen im Rheiderland und im Frühjahr und Herbst sieht man große Schwärme Watvögel, wie Brachvogel und Alpenstrandläufer und viele andere Arten, die auf dem Durchzug sind.
Diese wertvollen Lebensräume und deren Artenvielfalt zu erhalten, ist unser gemeinsames Ziel.
Generalüberholt präsentiert sich jetzt der Aussichtsturm am Wymeerer Kolk in Bunde. Mitarbeiter der Lee Werk WISA GmbH konnten im Mai die Außentreppe mit einem neuen Anstrich versehen und damit
die Renovierungsarbeiten an der Hütte abschließen. Mit neuem Fußboden und Innenwänden präsentiert sich die Hütte jetzt wieder einladend und bietet passend zur Brutzeit den richtigen Ort, um
das geschäftige Treiben der Seeschwalben zu beobachten. "Mein Dank gilt der Bingo Umweltstiftung, aber auch der Gemeinde Bunde und der Stadt Weener, die es möglich gemacht haben, dass es an der
Dollartroute in Swartwold und in Wymeer wieder attraktive Standorte für die Vogelbeobachtung gibt," teilte Agnes Ratering, Vorsitzende der NABU Gruppe Rheiderland mit.
Im Juni/Juli stehen deshalb die Flussseeschwalben in Wymeer mit Spektiv und Fernglas unter besonderer Beobachtung . Der NABU Rheiderland bietet in dieser Zeit Vogelbeobachtungen an,
die in der Presse bekannt gegeben werden.
"Es ist ein besonderes Erlebnis diese eleganten und geschickten Flieger zu beobachten. Aber auch Rohrsänger oder Blaukehlchen kann hier mit etwas Glück entdecken," berichtet
Nationalparkvogelführer Edzard Busemann. Anfragen kann man an Agnes Ratering 04959-3299987 info@nabu-rheiderland.de richten.
Im Frühjahr trafen sich Aktive des NABU Rheiderland an der Aussichtshütte
am Swartwolder Kolk zu einer Aufräumaktion und um zwei Infotafeln zu installieren. Dies war der Abschluss von einigen Renovierungsarbeiten, die das LEE-Werk WISA im letzten Jahr durchführte. Nach
25 Jahren waren die Aussichtshütten entlang der Dollartroute in die Jahre gekommen und auch durch Vandalismus beschädigt worden. Die Zuwegung
zur Hütte musste mit neuen Pfosten und Brettern zur Wiese hin abgrenzt werden. In der Hütte gibt es jetzt kleinere Beobachtungsfenster ohne Scheiben, je nach Bedarf können Holzklappen geöffnet oder geschlossen
werden. Auch die Treppe wurde optimiert. Sie ist jetzt leichter begehbar, an beiden
Seiten ermöglicht ein neuer Handlauf ein sicheres Besteigen. "Ich freue mich, dass wir diese Renovierungsarbeiten mit Hilfe der finanziellen Förderung der Bingo-Umweltstiftung und der Stadt Weener durchführen konnten und mit diesem Arbeitseinsatz heute abschließen können," so
Agnes Ratering vom NABU Rheiderland.
Die neuen Infotafeln informieren die Besucher insbesondere über die Flussseeschwalben, die auf dem See ab Mai zu beobachten sind. Auf zwei künstlich geschaffenen Brutinseln ziehen sie ihren
Nachwuchs groß. Die andere Tafel zeigt die Vogelvielfalt, die in den umgrenzenden Wiesen unterwegs ist.
Gemeinsam mit dem heimatkundlichen Arbeitskreis installierten Nabu-Mitglieder die erneuerten Hinweistafeln am Kirchweg in Weenermoor. Die alten Schilder waren verblichen und nicht mehr lesbar. Jetzt erfahren interessierte Radfahrer oder Wanderer wieder allerlei über vielfältige die Vogelwelt im Hammrich.
Graugänse und junge Rinder an der Ems bei Midlum
Wir möchten Sie einladen, die Vogelwelt des Rheiderlandes kennenzulernen. Um Ihnen die Welt der Vögel zugänglich zu machen, wurden in der Vergangenheit verschiedene Beobachtungseinrichtungen geschaffen, aus denen sie ungestört beobachten und fotografieren können.
Silber- und Graureiher am Ufer des Sees
Die beiden Seen entstanden 1980 im Zuge des Autobahnbaus durch Sandentnahme. Inzwischen haben sie sich zu wichtigen Vogellebens
räumen entwickelt. Viele Entenarten leben hier, verbringen hier den Winter oder brüten im Frühjahr. Im Schilf und in den Sträuchern lebt das seltene Blaukehlchen.
Pfeifenten sind hier im Winter häufig anzutreffen
Ab Mitte März sind auf den Salzwiesen und in den feuchten Wiesen des Rheiderlandes Uferschnepfen, Kiebitze und Rotschenkel auf der Suche nach geeigneten Partnern und Brutrevieren. Mit
einem Fernglas ausgerüstet können Rotschenkel, Kiebitz, Brand- und Pfeifenten, Lachmöwen und viele weitere Arten gesichtet werden, darunter auch die Goldregenpfeifer, die jetzt im
Rheiderland einen Zwischenstopp auf ihrem Weg in den Norden einlegen.
Die Revierrufe von Uferschnepfe, Kiebitz und Rotschenkel sind jetzt typisch für die Region, und besonders beeindruckt der Kiebitz mit seinen tollkühnen Schauflügen.
Eine Uferschnepfe beobachtet wahrscheinlich ihre Küken.
Der ebenfalls durch Sandentnahme entstandene See ermöglicht vielen störungsempfindlichen Vogelarten Lebensraum. Auf den umliegenden Wiesen finden sich im Winter zahlreiche Gänse ein, den See nutzen sie als Bade- und Trinkstelle.
Schärme von Goldregenpfeifern finden auf den Wiesen im Winter ebenfalls Nahrung
Eine Bekasine auf Nahrungssuche am Gewässerrand
Weißwangengänse, Blässgänse und Pfeifenten auf einer Weide in Dizumer Hammrich
Am Dollart versammeln sich das ganze Jahr über eine Vielzahl von Vögeln. Vorzugsweise bei Niedrigwasser sind die verschiedenesten Arten von Watvögeln zu beobachten. Der Kiekkaaste bietet dazu beste Voraussetzungen. Über einen 1 km langen Steg durch eine Schilffläche gelangt man zu ihm.
Schon auf dem Weg dorthin lassen sich Blaukehlchen, Schilfrohrsänger und zu bestimmten Zeiten Rohrweihen beobachten.
Nonnengänse am Dollart
Rotschenkel auf Futtersuche
Gerne bieten wir Führungen nach Absprache zu den verschiedenen Aussichtspunkten an.
Kontakt: Agnes Ratering Email: agnes.ratering@gmx.de Tel. 04959-3299987
Frühstück mit den Gänsen am Kiekkaaste
Am Kiekkaaste bei Nieuwe Statenzijl wollen wir den imposanten Abflug der Gänse zu ihren Äsungsflächen ins Rheiderland beobachten. Im Dollart, der auch Teil des Nationalpark Wattenmeer ist, übernachten sie geschützt vor ihren Feinden. Schon kurz vor Sonnenaufgang machen sich die Frühaufsteher mit ihren Familiengruppen auf den Weg. Nach und nach folgen dann die großen Schwärme mit einem nicht zu überhörendem Geschnatter. Dieses tolle Naturschauspiel wollen wir mit heißem Tee oder Kaffee und einer lecker belegten Stulle auf uns wirken lassen. Man sollte mit warmen Schuhwerk, Mütze und Schal ausgestattet sein. Ein gutes Spektiv ist vorhanden, wenn vorhanden, sollten Ferngläser mitgebracht werden.
Kosten: 10,- € Kinder 5,- € Anmeldung erforderlich
Treffpunkt ist das Schöpfwerk oder die Schleuse an der Westerwoldschen Aa
Anfahrt über die A280 Richtung Groningen, Abfahrt Bunde West, dann links auf die Neuschanzer Str. den Hinweisschildern Kiekkaaste folgen.
Anmeldung: Agnes Ratering 04959-3299987 agnes.ratering@gmx.de
Nicht nur die Wildgänse, sondern Schwärme von Kiebitzen und Staren, hunderte Pfeifenten an der Ems, und die vielen Silber- und Graureiher sind die Attraktion bei den Gänseexkursionen durch das Rheiderland. In großen Trupps können Bläss- und Nonnengänse gesichtet werden. Im Herbst sind die jungen Blässgänse noch gut zu erkennen, sie haben noch keine weiße Blässe über dem Schnabel und auch die dunklen Bauchstreifen sind noch nicht da. Zusammen mit ihren Eltern haben sie den weiten Weg vom eisigen Norden in das Rheiderland geschafft und füllen jetzt ihre Kraftreserven auf den den Wiesen wieder auf.
Unvergeßliche Eindrücke gewinnt man an der Bohrinsel, wenn bei untergehender Sonne Tausende von Bläss- und Weißwangengänsen in den Dollart einfliegen.
Auf Anfrage planen wir gerne eine Bustour mit Ihnen durch das Rheiderland. Mindestteilnehmerzahl 7 Personen
Ansprechpartner: Agnes Ratering , info@nabu-rheiderland.de
Erstaunen und Begeisterung lösten die Erlebnisse und Beobachtungen bei den Gästen aus Neuenkirchen aus. Schon am ersten Tag rund um den Dollart war die Liste der Arten lang geworden. Im Mai halten sich im Watt noch zahlreiche Wattvögel auf, im Schilfgürtel des Deichvorlandes wurden Schlifrohrsänger und Blaukehlchen gesichtet, alle drei Weihenarten, die Wiesen- Korn und Rohrweihe, konnten ausgemacht werden.
Immer wieder wurden Spektiv und Kamera in die richtige Stellung gebracht, um den einzigartigen Moment festzuhalten.
An der nächsten Station am Kiekkaaste bei Nieuwe Statensijl erläutert Bernd Rauer die Vogelwelt im Deichvorland.
Besuch auf dem Michviehbetrieb von Klaus Borde. Der Landwirt schilderte anschaulich und ausführlich welche Anforderungen der Betrieb und die Tiere täglich an ihn und seine Familie stellen. Danach ging es mit dem Fahrrad weiter zu einigen Flächen, die Klaus Borde im Rahmes des Küken - und Gelegeschutzes unter bestimmten Bedingungen bewirtschaftet. Mehrere Gelege der Uferschnepfe hatten Biologen auf seinen Fächen ausfindig gemacht. Allerdings wurden einige aus noch unbekannten Gründen schon aufgegeben . Uferschnepfen und Rotschenkel waren gut aus der Nähe zu beobachten, immer wieder zeigten Kiebitze ihre waghalsigen Flugmanöwer und sogar das sehr seltene Braunkehlchen wurde auf einem Pfahl sitzend identifiziert.
Ein einsamer Kampfläufer
Letzter aber sicherlich angenehmster Teil der Tour an dem Tag war die Rast im Gartencafe auf dem Bauernhof der Familie Wübbena in Hatzum. Beim Genuss der leckeren Stachelbeerbaisertorte drückte Uli Antons vom NABU Neuenirchen, der die Reise organisiert hatte, noch einmal seine Begeisterung aus."Wir sind froh, dass wir das Rheiderland auch dank des schönen Wetters aus so vielen Perspektiven erleben durfen und dabei soviel entdeckt haben"